Lange nicht mehr gemeldet

Dies ist mein erster Blogeintrag seit langem. Ich möchte ein wenig berichten, wie es mir ergangen ist.

Leider war ich etwas krank in den letzten Wochen. Man könnte es als eine down Phase bezeichnen, welche ich hoffentlich jetzt überwunden habe.

Ich hatte kaum Energie, war müde und antriebslos. Dies hat sich psychisch leider auch sehr bei mir abgesetzt. In dem Sinne, dass ich mich viel zurückgezogen habe und mit meinen Freunden weniger Kontakt hatte. Somit war ich viel allein was wahrscheinlich auch nicht das beste war. Als ich dann nach 2 Wochen hin und her zum Arzt gegangen bin, hat er Malaria bei mir festgestellt.

Zum Glück hatte ich aber nicht die ganz heftigen Symptome, welche normallerweiße mit Malaria in Verbindung gebracht werden. Hoffentlich wurde es somit einfach früh genug festgestellt.

Mittlerweile fühle ich mich besser, auch wenn diese Zeit noch etwas an mir nagt. Es ist auf jeden Fall nicht so leicht, wenn man erstmal in ein solches Loch fällt, sich wieder hervor zu holen.

Aber nach zwei Tagen Pause bin ich jetzt wieder zu Arbeit gegangen und die Struktur von dem Alltag hilft ein wenig. Und glücklicherweise habe ich auch wieder mehr Energie.

Aber ich möchte ganz von Anfang an beginnen.

Über die Weihnachtszeit ging es mir noch ganz gut. Ich habe bis zum 24. gearbeitet und habe mit den Kindern hier ein wenig zusammen gefeiert. In dem wir zusammen selbstgebackene Plätzchen gegessen haben und ich ihnen als kleines Weihnachtsgeschenk jedem der Jungen ein selbstgemachtes Freundschaftsband und allen eine Weihnachtskrippe geschenkt habe. Danach haben wir noch zusammen gemalt.

Etwas schade fand ich aber, dass ich praktisch ganz allein war mit den Kindern über Weihnachten, nur eine andere Kollegin hat mit aufgepasst. So haben die Kinder kaum ein richtiges Weihnachten gefeiert, sondern es war ein wenig wie jeder andere Tag auch.

Am späten Nachmittag bin ich dann nach Hause gefahren, wo schon ein paar andere Freunde, auch deutsche Freiwillige, auf mich gewartet haben.

Zusammen haben wir die Wohnung geschmückt und gekocht. Für ein leckeres Weihnachstessen, bestehend aus Baguette und verschiedenem Aufstrich, Quiche und Kaiserschmarren.

Es war eine wirklich nette Runde und ich hatte eine gute Zeit, auch wenn ich natürlich etwas unsere traditionelle familiäre Zeit vermisst habe.

Danach habe ich einen Tag frei gehabt und dann bin ich wieder arbeiten gegangen und am 27. haben wir die Kinder verabschiedet. Die Kinder sind wieder zurück in ihre Familien gegangen. Es war ein großes Fest, ein paar Leute haben Reden gehalten, von denen ich leider nicht wirklich was verstanden habe und es gab ein großes gemeinsames Essen zusammen mit den Eltern der Kinder.

Außerdem bekamen die Jungs ein paar Sachen zum Abschied geschenkt und anderem ein Rucksack mit Schulsachen, neue Kleidung, eine Matratze und einen großen Sack voll Reis.

Mit dem Abschied ist ein Großteil der Kinder weggegangen. Aber dem ging ein langer Prozess vor, in dem wir die Familien besucht haben, mit den Eltern gesprochen haben und die Kinder vorbereitet haben, damit sie möglichst nicht wieder auf die Straße gehen.

Ich werde in einem anderen Beitrag auch mal über meine Besuche bei den Familien berichten.

Nach unserer Feier, bin ich an einen See gefahren, den lake Kivu. Es ist ein wunderschöner Ort und ich konnte mich ein wenig erholen. Zu Neujahr war ich wieder in Kigali und habe zusammen mit ein paar ruandischen Freunden gefeiert und uns das Feuerwerk angeschaut, was sehr schön war.

Allerdings hat es danach angefangen, dass ich mich schlechter fühlte. Trotzdem bin ich dann wieder arbeiten gegangen, was aber auch nicht besonders ergiebig war, da die meisten Kinder weg waren und nur ca. 5 zurückgeblieben waren. Letzte Woche sind dann wieder ein paar neue Kids gekommen und ich versuche mich gerade wieder etwas mit ihnen anzufreunden.

Dies war ein kurzer Bericht der letzten Wochen.

Ich hoffe, dass ich es jetzt wieder schaffe mich regelmäßiger zu melden.

Bis dahin stay tuned:

 

Liebe Grüße aus Ruanda

 

Janek

2 Responses

  • Anissa Bauer-Lenz

    Lieber Janek! Vielen Dank für deine Worte und deine Zusammenfassung! Wie gut, dass es dir besser geht! So ein großes Glück! Deine Mama

    Antworten
  • Peter Strasmann

    Lieber Janek, danke für Deine guten Nachrichten, die etwas den Schreck der Diagnose mildern konnten. Wir wünschen Dir gute Energie für weitere Entwicklungen Deiner Gesundheit und der Sozialarbeit. Die Karnevalszeit stimuliert Freude und Lust, wer lachen kann, wird weniger krank.
    Liebe Grüße aus der Bretagne von PKF

    Antworten

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