Muraho – guten Tag ihr Lieben,
Eine Woche bin ich jetzt schon in Cyakabiri (ich habe am Mittwoch endlich genau erfahren wie das Dorf heißt in dem ich jetzt lebe). Leider habe ich mein Projekt RDIS noch nicht genauer kennenlernen können, da der für mich zuständige Mitarbeiter diese Woche auf einem mehrtägigen Meeting war.
Anstatt dessen hat mich mein Mentor Jonas in die “Primary” mitgenommen, die hiesige Grundschule. Vier Tage habe ich dort am Unterricht der Klassen P3 bis P6 teilgenommen und teilweise selbst Teile des Unterrichts in Liedform initiieren können.
In Anwesenheit der Schülerinnen und Schüler fühle ich mich super wohl und es macht mir Spaß deren Verhalten zu beobachten. (Das mache ich in Deutschland auch gerne, einfach schauen wie sich Menschen bewegen und was sie ausstrahlen.) In den Pausen habe ich mich mit den Lehrern unterhalten, was mir aber noch sehr schwer viel. Der Akzent ist doch erstmal ungewohnt und ich habe außerdem Probleme, mich ihnen gegenüber zu öffnen und Smalltalk zu betreiben. (Das fällt mir aber auch in Deutschland schwer.)
Was umso mehr Spaß macht ist mit den Schülerinnen und Schülern Ball zu spielen. In der Pause am Vormittag haben wir in Dreiergruppen ein lustiges Spiel mit dem Tennisball gespielt. Nach dem offiziellen Unterrichtsteil steht am Nachmittag außerdem Zeit zur freien Verfügung, die einige zum Basketballspielen nutzen. Dort habe ich mich eingeklinkt und mich als Teil des Teams schon richtig integriert und nicht mehr nur als “die Neue” gefühlt.
Abends habe ich es mir in meiner Wohnung gemütlich gemacht – gekocht und gelesen. Anfang der Woche haben Jonas und seine Frau Solange mir ein einfaches ruandisches Gemüsegericht gezeigt, was ich einfach nachkochen konnte. Außerdem habe ich mich mit meiner Mitfreiwilligen Lilly getroffen, die einen Ort weiter lebt. Es war total schön, die ersten Erfahrungen mit jemandem zu teilen, der sich in die aktuelle Situation perfekt einfühlen kann.
Mit ihr habe ich auch den freien Samstag verbracht. Wir sind zusammen zu einem See gewandert (siehe Foto), an dem ein paar Jungs gerade ihre Netze zum fischen ausgeworfen hatten. Dort haben wir uns eine Weile hingesetzt, ihnen zugeschaut, und viel gequatscht.
Auf dem Rückweg von Lilly war ich erneut auf dem Markt in Muhanga. Unter der Woche haben mir Jonas und Solange gezeigt, wie man dort “richtig einkauft”. Alleine dort zu sein ist allerdings noch eine ziemliche Herausforderung. Es ist nicht nur anstrengend von allen Seiten angefasst und angesprochen zu werden, sondern auch belastend, dass man viel zu viel für das Obst und Gemüse bezahlt, wenn man den “normalen Preis” noch nicht weiß. Ich bin aber optimistisch, dass ich mit der Zeit lernen werde, wie man richtig verhandelt!
Nun ja, das war es soweit zu meiner ersten Woche hier in Cyakabiri, ich freue mich über eure Kommentare:)
Habt ein wundervolle Zeit,
Bis bald,
Eure Hannah
7 Responses
Moin, liebe Hannah,
vielen Dank für Deine ersten beiden Berichte! Sehr offen und lebendig geschrieben, das ist total spannend zu lesen und noch spannender ist es wahrscheinlich in Wirklichkeit… Am Besten gefällt mir der weite Blick aus Deiner Küche… 😉 Wie es da wohl zu anderen Tageszeiten bzw. bei anderem Wetter aussieht? Hast Du ein Fernglas mitgenommen? 😉
Hier ist die große Hitze nun vorbei und es wird langsam Herbst, ganz ungewohnt, wenn es mitten am Tag plötzlich frisch ist…
Ich denke immer an Dich und wünsche Dir weiterhin ein gutes Ankommen!
Ganz liebe Grüße sendet
Jogi 🤓👋
Moin lieber Jogi,
Vielen Dank für deinen Kommentar! Der Blick aus der Küche gefällt mir auch super gut🤓 der Sonnenuntergang ist besonders schön anzusehen. Und wenn ein Regenschauer aufzieht, dann sieht es am Himmel auch ziemlich spannend aus.
Leider habe ich nicht daran gedacht ein Fernglas einzupacken- obwohl es bestimmt interessant wäre, weil ich gar nicht weiß, ob die Menschen hier Ferngläser kennen. Ein paar mir bisher unbekannte Vögel konnte ich aber auch ohne Fernglas schon beobachten😋
Hier ist es doch jeden Tag ziemlich warm (ich schätze so zwischen 20 und 30 Grad), obwohl die Regenzeit jetzt langsam beginnt. Genieße den Frühherbst – vielleicht bekommt ihr ja noch einen “Indian-summer”☺️
Liebe Grüße, Hannah🇷🇼👋
Hi Hannah,
ich habe schon einige solcher Berichte gelesen. Aber das zu lesen was Du erlebst macht die Sache natürlich noch viel spannender!
Cool, dass du schon in eine Schule reingucken und richtig mitmachen konntest! Würde am liebsten jedes Detail von dir erzählt bekommen.
Gut, dass du es von Langeoog schon kennst, es dir auch alleine gemütlich zu machen. Ich glaube an einem noch so fremden Ort würde mir das schwer fallen. Aber du findest mit Sicherheit deinen Rythmus. Hab einen guten Start in dein Projekt!
LG, Katharina
Moin Hannah,
danke, dass Du uns an Deinem Erleben und Denken teilhaben lässt. Ich bin einfach soooo neugierig, wie sich alles entwickelt.
(ach ja, ich bin ja der „Glasbeauftragte“, gib mir Deine Adresse durch, dann gebe ich ein Fernglas in die Post)
Alles Liebe, Ulrik
Sehr cool, Ulrik! 😎🔭
Liebe Hanni, es ist so schoen soviel von dir zu hoeren. Es ist wohl alles sehr gewoehnungsbeduerftig mit der
fremden Mentalitaet. Hier ist alles gut. Hast du denn schon Putzutensilien bekommen? Oder muessen wir
Schrubber und Feudel schicken!ha ha ha. Kann ich Norda deinen Block schicken? Sie wollte ja gerne teilhaben.
Ganz liebe Gruesse und Umarmungen aus Stuhr Deine Omi und Opi
Liebe Hannah,
ich habe mit großem Interesse deine ersten Posts gelesen. Ich kann mir vorstellen, dass die erste Zeit jetzt gerade sehr spannend ist und du dich noch sehr neu fühlst, sicherlich gibt es auch die ein oder andere alltägliche Herausforderung nicht nur durch die fremde Sprache, den ungewohnten Akzent oder die vielen ‚Smalltalk‘-Situationen, in denen man wenn man irgendwo neu ist, häufiger ist als sonst (auch nichts was mir leicht fällt, musste also etwas schmunzeln, als ich das las ;)). Ich bin ganz gespannt auf das, was du in den kommenden Monaten auf diesem Blog alles für Erlebnisse und Erfahrungen veröffentlichen wirst und drücke in den nächsten Wochen erst einmal ganz doll die Daumen, dass viele kleine Situationen dazu beitragen, dass du dich schnell heimisch fühlst. Alles Liebe und viele Grüße in die Ferne!!!