Ankunft in Cyeza

Hey ihr Lieben,

Ich bin angekommen – in einer gemütlichen Wohnung in einem kleinen Vorort von Muhanga. Der Flug verlief einwandfrei. Meine anfänglichen Befürchtungen bezüglich der langen Zeit waren völlig unbegründet. Im Gegenteil: es war total erholsam, nach den letzten aufregenden Monaten in Deutschland einmal einfach „nichts tun zu müssen“.

Heil gelandet wurde ich direkt abgeholt und zu meiner Wohnung gebracht, wo ich sofort beim Bischof zum Essen eingeladen wurde. Dort habe ich auch die anderen bisherigen Mahlzeiten zu mir genommen, da die Gasflasche für den Herd in meiner Wohnung erst noch erneuert werden muss.

Nach einem entspannten ersten Tag, den ich hauptsächlich mit ausräumen, einrichten und lesen verbracht habe, habe ich heute die ersten Arbeitskollegen und -kolleginnen kennengelernt. Ich kam mir doch noch sehr neu und fremd vor und hatte noch keine wirkliche Aufgabe – ist aber vielleicht auch gut so um erstmal anzukommen und wird sich bestimmt die nächsten Tage ändern.

Anschließend ist eine Kollegin mit mir mit dem Mototaxi nach Muhanga gefahren. Während der ersten Fahrt bin ich tausend Tode gestorben, weil es so wackelig und ungewohnt war, aber während der späteren Fahrten ging es schon besser und ich habe mich mit viel Vertrauen einigermaßen sicher gefühlt.

Euros könnte ich problemlos umtauschen und habe nun vorerst genug „Amafaranga“ um zurecht zu kommen. Anschließend habe ich mithilfe der Kollegin eine SIM Karte gekauft, wo ich wegen meiner Paddeligkeit natürlich erstmal meinen Reisepass hab liegen lassen. Nach Bemerken des Vergessens bin ich schnell wieder mit dem Moto zurück gefahren und konnte ihn problemlos abholen – ein ziemlicher Schreck war das trotzdem.

Später hat mir die Kollegin den Markt in Muhanga gezeigt. Es ist super eng dort, aber nicht unangenehm. Einfach anders als in Deutschland, wo man sich doch für jeden Körperkontakt entschuldigt, das ist hier nicht möglich. Zum Glück kann man aber auch direkt vor meiner Haustür Obst und Gemüse bekommen, auf dem Markt würde ich mir alleine noch sehr unsicher vorkommen. Das wird sich aber in den nächsten Wochen vermutlich auch legen.

Was die Sprache betrifft bin ich häufig ein bisschen aufgeschmissen. Wenn nicht direkt mit mir gesprochen wird sprechen die Menschen um mich herum Kinyarwanda, von dem ich nicht mal Bruchteile verstehe. Aber auch im Englischen und Französischen ist es nicht so einfach sich zu verständigen wie ich vielleicht gehofft hatte. Das liegt zum Großteil an meinem eingeschränkten Wortschatz und daran, dass ich ungerne nochmal nachfrage – wird sich aber mit der Zeit auch einspielen denke ich!

Abends gab es ein großes Essen, bei dem die Menschen von RDIS mich willkommen geheißen haben. Sie haben mir viel Mut gemacht, dass ich bestimmt viel lernen werde und sie sich auf die Zusammenarbeit freuen – ich mich natürlich auch.

Mal sehen, wie die ersten richtigen Arbeitstage verlaufen werden. Ich bin gespannt und werde mich melden:)

Habt eine tolle Zeit ,

Herzliche Grüße,

Eure Hannah

P.S. Das Bild ist der Ausblick aus meiner Küche, bzw. Hintertür

One Responses

  • Marion Hempel

    Aller Anfang ist spannend und schwer. Bewahre Dir die Neugier und Zuversicht! Wie Du schon sagst, es wird sich alles entwickeln!
    Schön, schon was zu lesen zu haben von Dir! Liebe Grüße, Marion

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