Zumindest örtlich bin ich endlich auf Sansibar angekommen. Gefühlsmäßig muss ich mich noch einleben, das braucht etwas mehr Zeit. Es sind aber nun sogar schon wieder fast 2 Wochen vergangen seitdem ich angekommen bin. Und ich bin nun schon einen ganzen Monat in Tanzania.
Nach Sansibar sind Leo und ich mit der Fähre gefahren. Das hat so ca 2 Stunden gedauert. Allein das Einchecken war ganz schön aufregend. Uns wurde schon vorher ein Economy-Class-Ticket gekauft. Wir haben das Ticket vorgezeigt. Dann mussten wir unser Gepäck abgeben. 2 Mitarbeitende haben uns das Gepäck ein bisschen getragen und es danach in den Wagen für Business Class verstaut – eine Ausnahme für uns. Wir haben gesagt, dass wir aber ein Economy-Ticket haben. Sie meinten, dass das egal sei. Dann sind wir in den Wartebereich gegangen. Wir wurden die ganze Zeit auf den Business-Wartebereich hingewiesen, dabei wollten wir dort ja garnicht hin. Wir sind also in den „ normalen“ Wartebereich gegangen. Als wir uns gerade setzen wollten, wurde uns dort ein Tor aufgemacht. Das war richtig doof. Wir haben uns also dorthingesetzt. Beim Einsteigen wurden wir wieder auf die Business-Class hingewiesen. Ohne unser Ticket anzuschauen war sofort allen klar, dass wir ein Business-Ticket haben müssten. Und wenn nicht, sollten wir trotzdem diese Vorteile nutzen dürfen. Wir haben uns richtig unwohl gefühlt, sind diesen Anweisungen nicht gefolgt und haben uns einfach einen Platz ganz oben auf der Fähre gesucht. Dort hatten wir eine super Sicht, frische Luft und Gelegenheit uns zu unterhalten und kennenzulernen. Ich war richtig gespannt, wie es auf der Insel aussehen wird, auf der ich mein Jahr verbringen werde.
Angekommen haben wir direkt unser Gepäck aus dem 1. Klasse-Wagen gefunden. Wir wurden dann von Imma und Saisa abgeholt. Saisa ist eine dänische Freiwillige, die bereits seit einem Monat hier ist und noch 2 weitere bleibt. Imma ist ein Gemeindemitglied, der von Maloda gebeten wurde und in Empfang zu nehmen. Maloda wurde mir vorab als Ansprechperson vor Ort genannt. Wir sind dann mit dem Taxi nach Mwanakwerekwe gefahren. Stonetown und Mwanakwerekwe sieht nochmal ganz ganz anders aus. Kleinere Gassen, andere Farben,.. ich kann es garnicht so richtig beschreiben.
In Mwanakwerekwe angekommen wurde uns erstmal unser Zimmer gezeigt. Auf dem Gelände von der Kirche gibt es neben dem Pfarrhaus noch weitere Räume. Leo und ich teilen uns ein Zimmer. Das Zimmer ist echt groß mit 2 großen Betten, einem Schrank, den wir uns aufteilen müssen und einem Bad. Die Badtür kann man leider nicht wirklich schließen, die Dusche ist aber traumhaft. Wir haben erstmal ein paar Sachen ausgepackt und sind danach noch zu 3. mit dem Daladala nach Stonetown gefahren. Dort hat Saisa uns ein bisschen herumgeführt, ein paar wichtige Orte gezeigt. Anschließend haben wir in einem Restaurant direkt am Strand Abend gegessen.
Am nächsten Morgen sind wir gemeinsam mit Saisa ins Zanzic gegangen. Zanzic und Upendo sind die Orte, in denen ich mitarbeiten kann. Was das genau ist, hab ich auch erst später erfahren. Wir waren erstmal nur dort, haben alle Räumlichkeiten gesehen und ein paar Menschen kennengelernt. Ansonsten haben wir uns weiter Stonetown angeschaut. Zurück in Mwanakwerekwe hat Imma uns die Gegend gezeigt. Er hat uns zu verschiedenen Supermärkten geführt und auf zum Markt. Abends hat Imma für uns tanzanisches Essen gemacht und wir haben gemütlich zusammen gegessen. Die Gelegenheit haben wir genutzt und uns erstmal alle möglichen Preise sagen lassen. Wir dachen, dass wenn die Verkäufer*innen wissen, dass wir die Preise nicht kennen, sie gern mal etwas höhere Zahlen nennen. (Seit ich mit dieser Liste einkaufen gegangen bin, wurden mir aber nie andere Preise genannt – das war also wohl ein Vorurteil..).
Am Dienstag sind wir dann wieder ins Zanzic gefahren. Dort hat Saisa den Schülerinnen aus der Nähschule Englischunterricht gegeben und wir durften zuschauen. Schließlich könnte dies irgendwann auch mal unser Job sein. Und wir sind ja keine Lehrerinnen. Schon garnicht für Englisch. Die Frauen machen eine Ausbildung zur Näherin und haben sich freiwillig entschieden in so einer Art AG einmal pro Woche englisch zu lernen. Dabei geht es aber hauptsächlich um Begrüßung, Zahlen, sich vorstellen. Für mich dann doch viel simplere Dinge als gedacht. Für Leute in Tanzania ist englisch meist auch die 3. Sprache, die sie lernen. Manche gehen dann in Schulen, die nur auf englisch unterrichten, um eben eine weitere Sprache zu lernen. Die erste Sprache ist in der Regel die des Stammes. Die 2. Sprache ist Suaheli. Und als 3. dann ggf. englisch. Oder eben noch mehr – je nach Interesse. Nach dem Englischunterricht sind wir wieder zurück gefahren und haben auf dem Markt eingekauft. Es hat mir richtig Spaß gemacht endlich mal mein Suaheli nutzen zu können. Das ist zwar noch sehr gebrochen, fürs einkaufen hat es aber gut gereicht.
Am Mittwoch haben wir dann einen weiteren möglichen Einsatzort kennengelernt – den Kindergarten. Zanzic und Upendo wurden mir als Haupteinsatzstellen vorgestellt. Im Kindergarten kann/soll ich auch helfen, wenn es sonst zu wenig Arbeit gibt. Wir sind also früh los, damit uns der Schulbus abholen kann. Ich hab an einen Bus gedacht, letztendlich war es aber ein ganz normales Auto. Vor uns waren schon der Fahrer, eine Lehrerin und ca 10 Kinder im Auto. Die Kinder sind so zwischen 4 und 7 Jahren und standen im Auto. So hatten wir genug Platz, um auch noch einzusteigen. Auf dem Weg haben wir dann noch ein paar Kinder eingesammelt und sind am Kindergarten angekommen. Ich weiß garnicht, ob ich es Kindergarten oder Schule nennen soll. Das Konzept ist total anders als das, was ich bisher kannte. Es gibt dort Lehrerinnen und Klassen und Unterricht. Gestartet haben wir in dem größten Raum. Dort haben sich die Kinder aufgestellt und Lieder gesungen. Anschließend sind wir Freiwilligen mit der Babyklasse in den Raum gegangen. In der Babyklasse sind die Kinder zwischen 4 und 5 glaube ich. Es gibt dann noch 2 weitere Klassen für ältere Kinder. In der Babyklasse haben sich die Kinder an den Tisch gesetzt. Wir haben ihnen in ihr Heft Bilder gemalt, die sie anschließend ausmalen durften. Der Raum war gestaltet mit Bildern zu Zahlen, Buchstaben und englischen Vokabeln…wie in meiner Grundschule. Anschließend gab es Frühstückspause. Eine der Lehrerinnen hat bereits Uji vorbereitet, was alle Kinder bekommen haben. Manche haben zusätzlich noch eigenes Essen oder besonderes Trinken mitgebracht. Anschließend haben die Kinder gespielt und wir haben Tee getrunken und auch Kleinigkeiten gegessen. Danach stand eine große Probe an. Die Kinder werden in einem Gottesdienst auftreten und mussten dafür das Lied singen. Sie haben also fleißig den Text und die Melodie geübt. Das hat sich ziemlich hingezogen und ich war beeindruckt von der Geduld der Kinder. Um 12.30 Uhr war dann der Kindergarten/die Schule wieder um.
Am Donnerstag hatten wir nun endlich ein Gespräch mit Maloda und Maria. Maloda ist der Pfarrer der lutherischen Gemeinde (in der wir wohnen) und auch für Zanzic und Upendo zuständig. Maria ist eine dänische Mitarbeiterin im Zanzic. Sie hat uns zunächst einen Überblick über die Geschichte von Sansibar und die Einrichtungen Zanzic und Upendo gegeben. Sansibar gehörte noch nicht immer zu Tanzania, es war vorher unabhängig. 1964 schloss sich Sansibar und das Festland zusammen. Früher war der größte Teil der Leute auf Sansibar muslimisch. Mittlerweile gibt es da aber einen Wandel. In Tanzania ist es sehr schwierig Arbeit zu finden. Viele Menschen sind fertig ausgebildet und bekommen keinen Job. Sansibar hat durch den Tourismus viele Jobs, so dass viele Menschen nach Sansibar kommen (vor allem Christ*innen). Die muslimische Bevölkerung ist glaube ich immer noch größer, es gibt aber immer mehr Christ*innen aus der Mittelschicht. Viele Regeln der Insel sind muslimisch geprägt. Zum Beispiel ist es verboten während des Ramadans auf der Straße zu Essen. Oder auch der Kleidungsstil ist muslimisch geprägt. Einige christliche Frauen bedecken sich die Haare. In Stonetown gibt es sehr nah beieinander Kirchen und Moscheen. Ich glaube auch Häuser anderer Religionen, da bin ich aber nicht so sicher. Daraus entsteht die große Notwendigkeit gut miteinander auszukommen und im Frieden miteinander zu leben. Sansibar ist ein total friedlicher und sicherer Ort.
Zanzic und Upendo sind Zentren, die diesen interreligiösen Dialog und Frieden stärken möchten. Im Zanzic gibt es Angebote wie einen Diplomakurs, Jugendgruppen und einzelne Projekte. Das Upendo ist ein Angebot für Frauen, die eine Ausbildung zur Schneiderin machen können und außerdem lernen, wie man ein eigenes Gewerbe aufbaut. Dazu gehört auch der Shop und der Workshop wo Frauen Dinge für den Shop herstellen. Ich werde im Zanzic und Upendo mitmachen können. Was genau meine Aufgaben sind, muss ich mir noch suchen. Den ersten Monat werde ich im Upendo sein, die Frauen kennenlernen, mein Suaheli vertiefen und ihnen die Möglichkeit geben manchmal auf Englisch ausweichen zu müssen. Sie würde nämlich alle sehr gern englisch üben. Dieses Gespräch hat richtig gut getan und es hat mich gefreut eine bessere Idee davon zu bekommen was es gibt und was ich machen kann. In einem Monat setzen wir uns nochmal zusammen und schauen, wie ich mich einbringen kann. Vielleicht kann ich etwas entwerfen wodurch die Besucher*innen auf verschiedenen Sprachen lesen können, was Upendo ist. Es gibt auch die Idee, dass ich Englischstunden für die Upendo-Frauen anbiete. Oder dass ich in dem Diplomakurs mitmache. Das wird sich alles zeigen. Nun versuche ich erstmal anzukommen und das Arbeitsleben dort kennenzulernen.
Am Freitag bin ich dann das erste Mal allein zur Arbeit gefahren. Selbst das richtige Daladala und den Stopp zum Ausstieg zu finden, fand ich dann doch etwas aufregend. Ging aber ganz gut. Ich durfte Teil der Vorstandssitzung für das Upendo sein. Meist hat die Sitzung auf englisch stattgefunden. Einzelne Teile wurden manchmal auf Suaheli besprochen, da es den meisten Menschen leichter viel. Das war aber auch total ok. Ich fand es ganz spannend auch diese Sicht zu bekommen, die sich mit den Finanzen und dem Wachstum des Upendo beschäftigt. Es ging zum Beispiel um die Ausgaben und Einnahmen aus den letzten beiden Jahren. Und es wurden Ideen vorgestellt, wie Upendo weiter ausgebaut werden soll. Vielleicht werde ich ja sogar Teil dieser Neuerungen und bekomme Aufgaben. Nach der Vorstandssitzung bin ich ein bisschen allein durch Stonetown gelaufen und hab versucht mich ohne Karte zu orientieren. Je mehr Zeit ich dort verbringe, desto kleiner wird die Stadt. Anschließend hab ich mich mit Leo und Saisa in einem Cafe getroffen, aus dem man einen super Ausblick über die Dächer der Stadt hat. Ich fand es total spannend die verschiedenen Türme von Kirchen und Moscheen so nah zusammen zu sehen.
Ausnahmsweise haben wir auch am Samstag gearbeitet. Ganz frisch gibt es nun einen Girlsclub für Jugendliche und junge Erwachsene Mädels. Dieses Angebot fand im Zanzic statt und ist somit für Christinnen und Musliminnen. Es ging um das Thema Frieden und die Mädchen haben geteilt, was für sie Frieden bedeutet. Netterweise wurde für uns übersetzt. Der Tag hat nämlich insgesamt auf Suaheli stattgefunden. Das fand ich aber richtig super, denn ich konnte mal testen, wie viel ich so verstehe. Und irgendwie hat mir der Tag Hoffnung gegeben, da ich sogar ab und zu den Kontext verstanden habe. Wir Freiwilligen haben uns an dem Tag mit Spielen eingebracht. Zum Einstieg haben wir uns nach verschiedenen Kriterien sortiert. Am Nachmittag haben wir dann verschiedene Spiele wie die Dreiecksbeziehung, kotzendes Känguru (mit anderen Figuren) und ein paar mehr gespielt. Ich würde sagen, dass ich auf deutsch Spiele bisher perfektioniert habe. In einer anderen Kultur ist mir das Auswählen von Spielen dann doch nochmal schwerer gefallen. Ich war mir nicht sicher inwiefern Rennspiele angebracht sind. Andere Spiele waren mir zu kompliziert auf englisch zu beschreiben oder sie brauchen deutsche Worte. Ich nehme gern Spielvorschläge für kommende Veranstaltungen entgegen 😉 Ansonsten haben die Mädels noch Tshirts zum Thema Frieden gestaltet. Da sind echt spannende Werke bei raus gekommen. So vielfältig, was Menschen zum Thema Frieden wichtig ist.
Nach dem Girlsclub hat sich ein Gespräch mit 2 der Mädels entwickelt, das war richtig schön. Wir haben darüber gesprochen, was wir gern essen. Manchmal kannten wir gegenseitig garnicht, was wir gern mögen. Da hat Google Bilder super weitergeholfen. Das Ende der Geschichte war, dass wir uns für den nächsten Tag zum gemeinsamen Kochen verabredet haben. Anschließend sind wir an den Strand gegangen, haben einfach entspannt. Und zum Abschluss des Tages haben wir den glaube ich recht bekannten Foodmarkt besichtigt. Direkt am Hafen gibt es viele verschiedene Essensstände. Ist schon auch eine schöne Kulisse. Wir haben dort die Sansibarsuppe und die Sansibarpizza probiert. Mit besonderem Namen gibt es einen höheren Andrang, wir sind der Beweis.
Am Sonntag Morgen um 7 Uhr ging der Gottesdienst los. Es gibt 2 Gottesdienste. Da wir aber eh nicht länger schlafen könnten wegen der Lautstärke, sind wir direkt zum ersten gegangen. Die Kirche war mega voll, sogar draußen saßen noch Leute. Es gab wie bei Konzerten extra Menschen, die freie Plätze ausfindig gemacht haben und an Leute an der Tür verteilt haben. Um ehrlich zu sein, fand ich den Gottesdienst eher langweilig. Es gab im Vergleich zu Morogoro weniger Liturgie (oder ich hab sie nicht entdeckt) und außerdem weniger Lieder aus dem Liederbuch. Ohne gut Suaheli zu verstehen oder etwas zu haben woran man sich entlang hangeln kann, sind die 3 Stunden dann doch etwas langsam vergangen. An dem Sonntag war aber ein besonderes Kinderfest, was uns erst am Ende erzählt wurde. Der Kinderchor hatte einen Auftritt im Gottesdienst. Ca. 40 Kinder haben gesungen und getanzt und Verse aus der Bibel aufgesagt. Dafür wurden sie von der Gemeinde total gefeiert. Nach dem 2. Gottesdienst gab es dann zur Feier des Tages Essen für alle. Ich hab bei der Ausgabe geholfen und war ganz froh einen Job zu haben. Den ganzen Tag war jedenfalls total viel los auf dem Gelände.
Am Montag war ich im Upendo. Wir haben gemeinsam alle Kleidung aus dem Shop nach Größen und Art sortiert und gezählt. Alle 3 Monate findet solch eine Inventur statt. Anschließend bin ich nach hinten in den Workshop gegangen. Dort habe ich Stoffe für Taschen zugeschnitten. Die Näherinnen sprechen nur sehr wenig englisch, so dass die Kommunikation immer sehr witzig war. Manchmal haben wir uns gut verstanden. Manchmal auch nicht. Wir haben es entweder nochmal versucht oder einfach gelacht. Das war dann auch ok. Abends sind die beiden Mädels zum Kochen gekommen, mit denen wir uns Samstag (eigentlich für Sonntag) verabredet hatten. Sie haben uns beigebracht, wie man Chips Mayai macht – sehr wichtig zu wissen! 🙂
Am Dienstag morgen bin ich wieder ins Upendo gefahren. Dort habe ich weiter Stoffe zugeschnitten. Irgendwann durfte ich sogar so Jutebeutel nähen, die ich u.a. am Vortag zugeschnitten hatte. Die Nähmaschine hat ein bisschen anders funktioniert als meine. Da muss ich noch ein Gefühl für bekommen. Meine Maschine näht langsamer, so dass ich rechtzeitig stoppen kann. Für die Produktion ist die Schnelligkeit aber sicherlich sehr hilfreich. Als ich von der Arbeit zurück gekommen bin, hat Leo mir erzählt, dass wir ein 2. Zimmer haben! Sie ist nun in den Nebenraum umgezogen und ich hab den Platz für mich allein. Alle aufgebauten Rituale werden wir jetzt wieder neu finden. Es war aber ein gutes Gefühl mich nochmal anders einrichten und ausbreiten zu können.
Heute war ein besonders guter Tag auf der Arbeit! Diesmal hab ich eigentlich die ganze Zeit im Shop verbracht. Wir haben den Laden geöffnet, alles vorbereitet, manche Kleidung neu gefaltet, geputzt. Zwischendurch gab es ein Meeting aller Mitarbeiterinnen aus dem Upendo, natürlich auf Suaheli. Ich hab mich dazu gesetzt und konzentriert. Ich habe aber nur super wenig verstanden. Das war aber nicht so schlimm. Ich hab mich in dem Kreis trotzdem sehr wohl gefühlt. Sie haben glaube ich Neuigkeiten aus dem Shop, dem Workshop und der Schule ausgetauscht und Pläne geschmiedet. Alle 3 Monate nach dem Zählen findet solch ein Meeting statt. Im Anschluss essen sie immer zusammen Mittag. Ich hab irgendwann mitbekommen, dass sie eine Liste dafür geschrieben haben. Manche haben sich eingetragen. Irgendwie ging Geld hin und her. Ich hab es aber nicht wirklich verstanden. Dann wurde ich gefragt, ob ich mitkomme das abholen. Ich hab mich die ganze Zeit so unwohl gefühlt, weil ich mich nirgendwo eingetragen hatte und auch nicht gefragt wurde. Meine Versuche das anzusprechen haben nicht so gut geklappt. Gleichzeitig fand ich die Vorstellung so doof, dass wir zurück kommen, alle essen und ich daneben sitze. So richtig konnte ich es mir nicht vorstellen, aber vielleicht haben wir uns auch missverstanden und ich hab gesagt, dass ich nichts möchte? Als wir wieder zurück waren, gab es dann aber sogar ein Essen für mich. Irgendjemand hatte mich (Jane) mit auf die Liste geschrieben und mir ein Essen ausgesucht. Welch ein Glück. Allerdings hat es wohl jemand sehr gut gemeint und mir Innerein bestellt. Die sahen sehr eindrucksvoll aus, essen wollte ich sie nicht so gern. Später hab ich gehört, dass es eine Delikatesse sei. Nach dem Essen bin ich wieder in den Shop. Es ist ganz spannend zu sehen, wie Urlauber*innen vorbei kommen und die Kleidung anschauen. In der vielen Wartezeit haben wir Farben auf Suaheli und auf Deutsch gelernt. Schwarz und grün ist für Nicht-Deutschsprechende sehr schwierig auszusprechen. Ich muss dringend mehr Suaheli-Vokabeln lernen, um mich möglichst früh mehr unterhalten zu können. Da werde ich mich jetzt mal ran setzen. Kwa heri!
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